Gemeindeleben

Offene Kirche

Raumerlebnis

02a 06 17Die Evangelische Kirchengemeinde Torgau lädt von April bis Oktober dienstags bis sonntags von 10-17 Uhr (Mittagspause möglich) in die Stadtkirche St. Marien und in die Schlosskirche herzlich ein, die eindrücklichen und schönen Kirchenräume zu besuchen und auf sich wirken zu lassen. Sie sind steingewordene, lebendige Geschichte. Besonders die Schlosskirche muss dabei als authentischer Ort der Reformation gelten, der uns heute annähernd in seiner damaligen Gestalt empfängt.

Die Kirchen werden allen Besuchern zur Andacht und Besichtigung geöffnet.

Da die Kirchengemeinde aber eine Aufsicht gewährleisten muss, die Ihnen auch Ansprechpartner ist und den Büchertisch betreut, sind insbesondere Gruppen gebeten, einen kleinen Beitrag von 2,- €/Person zu entrichten – sie helfen damit, die Personalkosten zu tragen und die Kirchen zu erhalten! Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Gerne können Sie uns auch vorab telefonisch (03421-902671) über Ihren Besuch informieren.

Die Evangelische Kirchengemeinde Torgau blickt zurück auf eine bewegte Geschichte: Sie bewahrt und präsentiert mit der Schlosskirche den ersten Evangelischen Kirchenneubau, der von Martin Luther selbst geweiht wurde. In der spätgotischen Stadtkirche St. Marien ist der Grabstein der Katharina von Bora, Martin Luthers Ehefrau zu entdecken. Seit fast 500 Jahren ist das liturgische und theologische Erbe der Reformation hier lebendig.

Sie sind eingeladen, dies selbst zu erleben:
• im Gottesdienst: sonntags 10.30 Uhr in der Stadtkirche St. Marien (von Pfingsten bis Erntedank); danach in der Schlosskirche
• im Geläut – täglich 8 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr

Angebote vom Büchertisch
(auch online bestellbar)

In der Stadtkirche St. Marien und der Schlosskirche Torgau halten unsere Mitarbeiterinnen an den Büchertischen viele interessate Publikationen und Tonträger rund um die Togauer Kirche und das Thema Reformation für Sie bereit. Gerne können Sie diese Bücher und CDs auch online bestellen. Verschaffen Sie sich hier einen Überblik über das Angebot:


maluInspektor Malu – Auf den Spuren der Reformation

Torgau an der Elbe. 36° C. Aufgeregt läuft ein kleiner verschwitzter Mann in der sengenden Mittagshitze umher. Auf der Suche nach Abkühlung tritt er ein in die Stadtkirche St. Marien. Hier gibt es viel zu entdecken. Inspektor Malu lädt Kinder, Jugendliche und Junggebliebene auf eine Entdeckungsreise in die Torgauer Kirchen ein. Er ist auf der Suche nach Spuren der Reformation in der Elbestadt er wird fündig. Er trifft die Patronin der Stadtkirche, die seit Jahrhunderten den Schlussstein der spätgotischen Hallenkirche ziert. Gemeinsam betrachten sie ein Cranach-Gemälde und die Grabplatte von Katharina Luther. Später witzelt er mit dem Hofnarren von Claus Narr auf Schloss Hartenfels. Seine Reise führt ihn auch an die Schlosskirche, die 1544 von Martin Luther geweiht wurde. Inspektor Malu sammelt viele Erkenntnisse über den christlichen Glauben und die Torgauer Kirchen. Die Leser werden ermutigt, sich mit der Lösung spannender Rätsel und schwierige Aufgaben an der Detektivarbeit zu beteiligen. Übrigens sucht Malu stets neue Freunde! Bei Facebook teilt er seinen Freunden regelmäßig den Stand seiner Ermittlungen mit.

Der Einzelpreis pro Heft beträgt 5,- € (zzgl. 1,60 € Versandkostenpauschale) Hier geht es zur >> Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Herausgeber: Förderverein Stadtkirche St. Marien Torgau e. V.
Text und Idee: Lydia Klöppel
fachliche Beratung:
Pfarrer Hans Christian Beer, Pfarrerin Christiane Schmidt
Illustrationen: Gerd Tiedke
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt Leipzig
Gesamtgestaltung: Jochen Busch, Leipzig
Druck und Binden: Druckerei zu Altenburg GmbH
ISBN 978-3-374-02872-6
www.eva-leipzig.de

marienkirche buch tgDie Stadtkirche St. Marien zu Torgau

Die Torgauer St. Marienkirche ist eine spätgotische Hallenkirche, die im 15. Jhd. an Stelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet wurde. Durch das Hauptportal im doppeltürmigen Westwerk betritt man die Kirche. Es öffnet sich nach durchquerung einer romanischen Turmhalle eine weite lichtdurchflutete Halle mit annähernd gleichhohen Seiten- und Mittelschiff. Die Ausstattung ist schlicht. Die bedeutendsten Kunstwerke sind das Grabepitaph der Katharina Luther, geb. von Bora, die am 22. Dezember 1555 hier bestattet wurde und das Grab der Herzogin Sophie von Mecklenburg, Frau von Johann dem Beständigen, Mutter von Johann Friedrich dem Großmütigen und Schwägerin Friedrichs des Weisen. Zu diesem Grab gehört ein Tafelbild von Lukas Cranach d. Ä. mit Darstellung der 14 Nothelfer. Die Kanzel von 1582 und eine barocke Altaranlge von 1696 sowie ein Taufstein von 1697 bestimmen den Raumeindruck.

Der Einzelpreis pro Buch beträgt 3,- € (zzgl. 1,60 € Versandkostenpauschale) Hier geht es zur >> Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Heinrich Magirius: Marienkirche Torgau
(Illustrator/Fotograf: Constantin Beyer)

Sprache: deutsch
Reihe: Kleine Kunstführer / Kirchen u. Klöster
Bandzählung: 1995
Auflage: 3
Erscheinungstermin: 31.10.2007
Farbabbildungen: 20 Illustrationen
S/W-Abbildungen: 3 Illustrationen
sonst. Abbildungen: 2 Grundrisse, 1 Rekonstruktion
Einbandart: geheftet
Seitenzahl: 36
Format: 12 x 17 cm
ISBN: 978-3-7954-5722-8

schlosskirche buch tgDie Schlosskirche auf Schloß Hartenfels in Torgau

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Torgau mit seinem Residenzschloss zum politischen Zentrum Sachsens und der Reformation geworden. Zur Vollendung seiner umfangreichen Bautätigkeit hatte Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige 1544 einen gottesdienstlichen Raum neu errichten lassen. Ganz in die Fassadengestaltung eines Schlossflügels einbezogen, ist die Kirche des Baumeisters Nickel Gromann äußerlich nur durch das plastisch reiche Portal des Torgauer Bildhauers Simon Schröter als sakraler Bau zu erkennen. Zwischen mittelalterlichen Bergfried und Hofstubenbau mit den kurfürstlichen Wohngemächern eingeschoben sollte diese Schlosskapelle kein besonderes Haus sein, „als wäre sie besser denn andere Häuser, wo man Gottes Wort predigt"; so sagt es Luther in seiner Kirchweihpredigt am 5. Oktober 1544.

Im Innern zeigt sich eine dreigeschossige überwölbte Halle von 23 m Länge, 11 Breite und nahezu 14 m Höhe, umzogen von steinernen Emporen. Unmittelbar gegenüber dem Eingang die von Simon Schröter geschaffene Kanzel in der Mitte der streng symmetrisch aufgebauten Längsempore: an der linken Schmalseite mit Ausrichtung nach Nordwesten der Altar und darüber die Orgel, an der rechten Schmalseite übereinander die beiden kurfürstlichen Emporen. Die Schlosskirche ist im wesentlichen in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten, auch zeigt sich die Ausstattungssituation heute ähnlich wie bei der einzigen vom Reformator gehaltenen Kirchweihe. Lediglich eine Veränderung ergab sich bei den umfangreichen Restaurierungsarbeiten vor der Widmung der Kirche zur Luther-Gedächtniskirche am 31. Oktober 1930: weil die von Simon Schröter gefertigte tragende Säule der Empore des Kurfürsten damals als verschollen galt, wurde an der rechten Seite nur ein schmaler Verbindungsgang zwischen den Längsemporen eingefügt.

Eine 1545 bei den Gebrüdern Hillger in Freiberg gegossene Bronzetafel feiert den ersten protestantischen Kirchenneubau in lateinischen Versen von dem Wittenberger Professor Johannes Stiegel. Diese Dedikationstafel gilt als frühes Denkmal der Reformation; ihr Lutherporträt gehört mit seiner Reliefwirkung zu den ausdrucksstärksten, die uns hinterlassen sind.

Luthers Torgauer Kirchweihe bedeutet eine eindeutige Abkehr von dem seit Jahrhunderten überkommenen Ritus einer Kirchweihe - ohne Konsekration und ohne Bischof. Predigt, Gebet und Lobgesang stehen im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Die bauliche Gestaltung der neuen Kirche folgt Luthers Liturgievorstellungen. Es erstaunt nicht, dass die Torgauer Schlosskirche weltweit am Anfang des protestantischen Kirchbaus steht und diesen nachhaltig beeinflusst hat. Selten haben reformatorische Bekenntnisse eine derart ausstrahlende kulturelle Umsetzung erfahren. Torgau steht mit Wittenberg und Eisleben in der ersten Reihe der großen Lutherstätten.

Bezug der Torgauer Schlosskirche zur lutherischen Reformation

Mit der Schlosskirche auf Schloss Hartenfels in Torgau bekennt sich ein deutscher Renaissancefürst eindeutig zum Protestantismus. Sie ist insofern politisches und religiöses Bekenntnis. Das ist reformationsgeschichtlich von hervorragender Bedeutung, weil mit die Errichtung dieses Gebäudes der Einfluss politischer Eliten auf einen religiösen Erneuerungsprozess sichtbar wird. Welche Kraft hätte die lutherische Reformation ohne das Mitwirken der sächsischen Kurfürsten und anderer Reichsfürsten des 16. Jahrhunderts gehabt?

Weiterhin ist die Schlosskirche als historisches Zeugnis über den Einfluss protestantischer Theologie auf den Kirchenbau zu sehen. Der Altar, der nicht mehr als Blockaltar zur Aufnahme von Reliquien gestaltet ist, erscheint mit den vier die Altarplatte tragenden Engeln als Tisch, an dem die Gemeinde Abendmahl feiert.

Die drei Reliefs der Kanzel verknüpfen reformatorische Grundeinsichten mit dem Leben Jesu und stellen diese Bildlich dar:

1. Sola gratia; allein aus Gnade in Beziehung zu Jesu Umgang mit der schuldig gewordenen Ehebrecherin

2. Sola scriptura; allein die Schrift in Beziehung zum zwölfjährigen Jesus, der im Tempel die Schrift auslegt

3. Sola Fide, allein der Glaube rettet in Beziehung zwischen der ehernen Schlange aus dem Alten Testament und Christus. Die Schlange auf dem Pfahl ist Zeichen der Errettung vom Tod und wird auf den Kreuzestod Christi gedeutet.

Die zentrale Anordnung der Kanzel entspricht ganz der Vorstellung von der zentralen Bedeutung der Predigt als der Verkündigung des Wortes Gottes.

Ein weiterer überaus wichtiger historischer Aspekt ist die Verbindung dieses Gebäudes mit dem Wirken des „evangelischen Urkantors“ Johann Walter, der als Freund Luthers maßgeblich an der Entwicklung der evangelischen Kirchenmusik beteiligt ist. Ohne ihn ist das Werk solch berühmter Komponisten wie Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn-Bartholdy nicht denkbar.

Johann Walter vertonte anlässlich der Kirchweih am 5. Oktober 1544 den 119. Psalm, der im Kirchweihgottesdienst von den Sängern der Torgauer Hofkapelle aufgeführt wurde.

Die Schlosskirche zu Torgau ist ein authentischer Ort der Reformationsgeschichte. Hier ist das Geschehen der Reformation greifbar und an historischem Ort nachvollziehbar. Dieses Gebäude kann immer wider zum Ort lebendiger Weitergabe evangelischer Traditionen werden.

Der Einzelpreis pro Buch beträgt 3,- € (zzgl. 1,60 € Versandkostenpauschale) Hier geht es zur >> Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Hans-Christoph Sens Torgau: Evangelische Schlosskirche Torgau
(Illustrator/Fotograf: Wolfgang Sens)

Sprache: deutsch
Verlag: Schnell und Steiner
Auflage: 1
Erscheinungstermin: 31.08.2007
Farbabbildungen: 16 Illustrationen
S/W-Abbildungen: 1 Illustrationen
sonst. Abbildungen: 1 Grundriss
Einbandart: geheftet
Seitenzahl: 30
Format: 12 x 17 cm
ISBN: 978-3-7954-6694-7